„Marina Apollonio: Beyond the Circle“ in der Peggy Guggenheim Collection

Mit der Ausstellung „Marina Apollonio: Beyond the Circle“ präsentierte die Peggy Guggenheim Collection in Venedig die bislang größte Retrospektive der italienischen Künstlerin und Ikone der Op Art und Kinetischen Kunst. Die Schau, die von der unabhängigen Kuratorin Marianna Gelussi organisiert wurde, rückt Apollonios radikale visuelle Untersuchungen und ihre zeitlose künstlerische Sprache in den Mittelpunkt.

Peggy Guggenheim Collection: Ein Epizentrum moderner Kunst

Die Peggy Guggenheim Collection ist ein unvergleichlicher Ort für moderne Kunst. Der Palazzo Venier dei Leoni, direkt am Canal Grande gelegen, ist ein architektonisches Meisterwerk, das perfekt mit den bahnbrechenden Werken im Inneren harmoniert. Gegründet von Peggy Guggenheim, einer der einflussreichsten Kunstmäzeninnen des 20. Jahrhunderts, ist das Museum ein Symbol für Venedigs andauernde Verbindung zur Avantgarde.

Guggenheim, die in den 1940er-Jahren Künstler wie Jackson Pollock und Mark Rothko förderte, verlieh ihrem Museum eine einzigartige Vision: Es sollte ein Ort des Experiments und der Begegnung sein. Diese Philosophie setzt die aktuelle Ausstellung „Beyond the Circle“ fort und verweist zugleich auf Guggenheims persönliche Beziehung zu Marina Apollonio.

Marina Apollonio: Künstlerin der Bewegung

Marina Apollonio, geboren 1940 in Triest, ist eine Schlüsselfigur der internationalen Op Art und Kinetischen Kunst. Ihre Werke spielen mit den Grenzen von Raum, Farbe und Bewegung und hinterfragen dabei die Wahrnehmung des Betrachters. Die Ausstellung umfasst 100 Werke aus über 60 Jahren künstlerischen Schaffens – darunter Gemälde, Skulpturen, Schwarz-Weiß-Kompositionen, chromatische Experimente und raumgreifende Installationen.

Apollonios Arbeiten bestechen durch eine unerbittliche Präzision. Ihr Werk ist eine Hommage an die Logik geometrischer Formen und den Rhythmus des Kreises, der in vielen ihrer Werke zentrale Bedeutung hat. Die hypnotische Wirkung von Arbeiten wie „Relief no. 505“ (1968), das Teil der Guggenheim-Sammlung ist, zeigt die konsequente Verbindung von Wissenschaft, Ästhetik und Konzeptkunst.

Die Wahl der Peggy Guggenheim Collection als Schauplatz dieser Retrospektive ist symbolträchtig. Apollonio wuchs in Venedig auf, und ihre frühe Karriere wurde durch Peggy Guggenheim persönlich gefördert. 1968, nach dem Besuch einer ihrer Ausstellungen, erwarb Guggenheim das Werk „Relief no. 505“ und stärkte damit Apollonios Position in der Avantgarde-Szene.

Diese Ausstellung fügt sich nahtlos in die Tradition der Guggenheim Collection ein, bedeutenden italienischen Nachkriegskünstlern eine Bühne zu bieten. Nach Retrospektiven von Edmondo Bacci, Tancredi Parmeggiani und Jean Cocteau ist Apollonio die nächste Künstlerin, deren Werk im Dialog mit Guggenheims visionärem Sammlergeist steht.

Eine multimediale Erkundung der Kinetik

Die Ausstellung wird von einem umfassenden Katalog begleitet, herausgegeben von Marsilio Arte. Essays renommierter Kunsthistoriker wie Arnaud Pierre und Max Hollein, Direktor des Metropolitan Museum of Art, sowie ein Interview mit der Künstlerin, geführt von Cecilia Alemani, bieten tiefgehende Einblicke in Apollonios Werk und ihre Bedeutung für die Kunstgeschichte.

Marina Apollonios hypnotische Welt

Marina Apollonio: Beyond the Circle“ ist mehr als eine Retrospektive – es ist ein intensiver Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Form und Raum, Bewegung und Stillstand. Die Ausstellung zeigt nicht nur die faszinierende Entwicklung einer Künstlerin, sondern auch die visionäre Rolle, die Peggy Guggenheim in der Förderung der Avantgarde spielte.Das Zusammenspiel von Apollonios präzisen, hypnotischen Werken und der einzigartigen Atmosphäre des Museums machte diese Ausstellung zu einem Muss für jeden Kunstliebhaber, der Venedig besucht.

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